Klimaerwärmung und Hitzesommer

Der nächste Hitzesommer kommt bestimmt. Deshalb hat der Schweizerische Fischerei-Verband SFV ein langfristiges Massnahmen- und Forderungspaket an Politik, Bauern, Kraftwerke und auch an die Fischer initiiert:

Langfristig: Klima und Gewässer

„Wir müssen uns damit abfinden, dass sich die natürliche Ausgewogenheit der Jahreszeiten verändert und die Naturgefahren steigen“, sagt Zanetti Deshalb initiierte der Schweizerische Fischerei-Verband und einige Kantone beim Bundesamt für Umwelt ein Projekt zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Wasserbau und Fischerei. Das Projekt ist langfristig ausgelegt. Kurz- und mittelfristig sind die Forderungen des SFV an Politik, Kraftwerke, Landwirtschaft und Fischer.

 Kurz- und mittelfristig: Forderungen an Politik und Wasserbau

  • Hochwasserschutz: Bei allen Projekten müssen die Faktoren Wärme und Trockenheit stärker gewichtet werden.
  • Wasser und Uferbereich:: Niederwasserrinnen, Vertiefungen (Kolken), Beschattung durch Bestockung der Ufer mit Büschen und Bäumen. Die Fische brauchen kühles Wasser und schattige Stellen.
  • Revitalisierungen: Konsequente Umsetzung des Gewässerschutzgesetzes mit Revitalisierungen mit der Schaffung von kühlen, wasserreichen Rückzugsgebieten, natürlichen Strukturen wie Unterständen.
  • Wasserqualität: Verbesserung der Wasserqualität durch Verminderung von Rückständen aus Zivilisation und Landwirtschaft, konkret Medikamenten- und Pestizidrückstände. Denn die kühlen Seitengewässer sind wertlos, wenn die Wasserqualität das Überleben der Fische verhindert.
  • Entschädigungen: Klärung von Entschädigungen von Fischpächtern und Fischereivereinen bei Fischsterben als Folge der Erwärmung beziehungsweise für den Aufwand von Hegen und Pflegen, wenn die Fischbestände geschädigt werden. Oder sind Entschädigungen ein Privileg der Bauern?

 

Kurz- und mittelfristig: Forderungen an Kraftwerke, Bauern und Fischer

  • AKW: Klärung der Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten bei der Einleitung von Kühlwasser, damit die Leistungen der einzelnen Werke reduziert werden, sobald die Wassertemperatur die kritische Marke überschreitet
  • Landwirtschaft: Wasserentnahmen bei ansteigenden Wassertemperaturen strikt untersagen, vor allem auch in kleineren, kühleren Seitengewässer
  • Kormorane: Bei tieferem Wasserspiegel wird die Gefahr durch die fischfressenden Vögel wie Kormorane oder Gänsesäger noch grösser. Der Fischereiverband fordert dringend ein internationales Kormoranmanagement und eine mutige Verstärkung der Kormoranabwehr
  • Hegen und Pflegen: Die Fischer fordern nicht nur, sondern leisten weiterhin Eigeninitiative. Zusätzlich zum Hegen und Pflegen können Verbände und Vereine mit dem Tool „Fischer schaffen Lebensraum“  in ihrem Einzugsgebiet mit kleinen baulichen Massnahmen die Qualität des Lebensraums für Fische verbessern.
  • Kraftwerke: Die Sanierung der rund 1000 Wanderhindernisse muss höchste Priorität haben, damit die freie Fischwanderung (vor allem Richtung) kühlere Seitengewässer gewährleistet ist. 

Studien zum Thema

Auf folgender Seite finden sich aktuelle Studien zum Thema. 

Medienberichte zum Thema

Wir werden hier laufend die Medienmitteilung, Newsletters und Expertenberichte zur Situation am Rhein und in der Schweiz veröffentlichen.

Download Medienmitteilung des SFV 6.August 2018

Fernsehen

SRF1 News vom 6. August 2018, 17.30 Uhr

SRF1 Schweiz aktuell vom 6. August 2018, 19.00 Uhr

SRF1 Tagesschau vom 6. August 2018, 19.30 Uhr

SRF1 10vor10 vom 6. August 2018, 21.50 Uhr