Geschiebesanierung schafft wertvolle Lebensräume
In der neusten Ausgabe der Zürcher Umweltpraxis (ZUP) wurde ein Artikel über die Bedeutung der Sanierung des Geschiebehaushalts und die Zusammenarbeit zwischen dem Kanton und den Gemeinden veröffentlicht.
Simone Messner, Projektleiterin Abteilung Wasserbau, Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft
Baudirektion Kanton Zürich
Der Geschiebehaushalt vieler Fliessgewässer ist beeinträchtigt und muss saniert werden. Denn nur bei genügend Geschiebe können vielfältige Lebensräume wie Kiesbänke entstehen. Der Kanton Zürich ist auf die Mitwirkung der Gemeinden bei der Umsetzung von Sanierungsmassnahmen angewiesen.
Als Geschiebe werden Sedimente bezeichnet, die nahe der Sohle eines Fliessgewässers transportiert werden.
Die allermeisten Schweizer Fliessgewässer führen natürlicherweise Geschiebe.
Wozu es Geschiebe braucht
Geschiebe erfüllt zahlreiche wichtige Funktionen. Es stellt Laichsubstrat für Fische sowie Lebensraum und Futterquelle für eine Vielzahl aquatischer Lebewesen dar. Nur wenn es ausreichend Geschiebe gibt, können sich lebendige Fluss- und Auenlandschaften sowie vielfältige Strukturen und Strömungsmuster bilden.
Auf der Sohle abgelagertes Geschiebe lässt Kiesbänke entstehen. Diese stellen einen attraktiven Erholungsraum für die Bevölkerung dar und sind Lebensraum vieler Pflanzen- und Tierarten, z. B. für den selten gewordenen Flussregenpfeifer.
Auch für den Hochwasserschutz ist Geschiebe wichtig, da es Sohlenerosionen und Unterspülungen der Ufer verhindert. Weiter fördert es die Selbstreinigungskraft des Gewässers und erhält nutzbare Grundwasservorkommen.
Was den Geschiebehaushalt beeinträchtigt
Der Geschiebehaushalt vieler Schweizer Fliessgewässer ist beeinträchtigt. Verursacher dafür sind Anlagen im Gewässer, wie Kraftwerksanlagen (Wehre, Weiher, Wasserfassungen etc.). Aber auch Anlagen ohne Bezug zur
Wasserkraft wie Geschiebesammler, Schwemmholzrechen, Kiesentnahmen und Gewässerverbauungen verändern das Geschiebe negativ. Zudem sorgen kanalisierte Fliessgewässer dafür, dass viel mehr Geschiebe als früher transportiert wird.
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Geschiebehaushalt muss reaktiviert werden
Mit künstlichen Stauhaltungen wird der natürliche Geschiebehaushalt unterbrochen, Bach- und Flussbette verschlammen, Kolken und Gumpen werden aufgefüllt, Kieslaichplätze gehen verloren!
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