Die Geschichte eines Weltrekordes ...
Die längste Fischrute der Welt - diese Aufgabe war die besondere Herausforderung für die diesjährige Jungfischermeisterschaft. 21 Meter und 75 Zentimeter war die Vorgabe, gebaut von Tiney Mitchell in Port Isabell (Texas) im Jahre 1999.
Die Industrie winkte sehr schnell ab, als zu gross wurde der Aufwand für dieses Projekt eingestuft. Begeistern für die Idee liess sich letztendlich der Schweizer Generalvertreter der Firma RST, Werner Glanzmann und der Firmeninhaber Reinhard Steiner war bereit, das Projekt zu unterstützen. RST ist die einzige Firma im deutschsprachigen Raum, die noch selber Rutenblanks herstellt. Seit 1971 führt der nun 61-jährige Steiner seinen Familienbetrieb mit 8 Mitarbeitern.
Die Dimensionen der Rute sind eine Herausforderung ohne Vergleich. Durch die Länge der Rute treten an den Steckverbindungen Kräfte auf, die mit dem herkömmlichen Rutenbau nicht zu vergleichen sind.
Für den Bau der Weltrekordrute wurde Kohlefaser der höchsten Qualitätsstufe, sogenannte Thoray-Fasern mit einer Stärke von 0.132 mm verwendet. Werden bei einer herkömmlichen Spitzenrute von RST ca. 12 Lagen gewickelt, so waren für diese "Monsterrute" 25 bis 28 Lagen notwendig. Nicht nur der Materialaufwand, auch der zeitliche Aufwand zur Herstellung des Rutenrohlings (Blank) war enorm: mehr als 140 Arbeitsstunden mussten geleistet werden, bis die 13 Teile im Rohbau gefertigt waren.
Die Nachbearbeitung des Blanks, das Herstellen des Griffes, die Fabrikation der Ringe und letztendlich der Finish durch die Teams an der Jungfischermeisterschaft ergaben letztendlich einen Gesamtaufwand von rund 180 Arbeitsstunden!