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60 Jahre «Rettet das Wasser»: Fischer starten Abstimmungskampagne gegen Pestizidbelastung

MM: Am 28. April 1961 fand im Verkehrshaus der Schweiz die historische Kundgebung «Der Gewässerschutz als Aufgabe unserer Generation» statt. 60 Jahre später werden die Grenzwerte in Grundwasser, Trinkwasser und Bächen noch immer überschritten. Fischerinnen und Fischer haben definitiv genug. Sie steigen in die Stiefel - und kämpfen für 2x Ja bei den Pestizidinitiativen.


Rückblende vor 60 Jahren: schäumende Bäche, an Blaualgen erstickende Seen, tonnenweise tote Fische! Politik, Wissenschaft und Wirtschaft waren alarmiert. Am 28. April 1961 kam es in Luzern zur grossen, nationalen Kundgebung «Der Gewässerschutz als Aufgabe unserer Generation». Aushängeschild der Bewegung war das eigens von Hans Erni geschaffene, berühmte Plakat «Rettet das Wasser» mit dem bedrohlichen Totenkopf.

60 Jahre später - Hans Erni hat immer noch Recht!

«In den letzten 60 Jahren wurden zwar Milliarden in Abwasserreinigungsanlagen investiert, aber noch immer leiden unsere Gewässer», sagt Ständerat Roberto Zanetti, Zentralpräsident des Schweizerischen Fischerei-Verbandes. «So traurig es ist, aber die Aussage von SFV-Ehrenmitglied Hans Erni hat nichts an Aktualität und Dringlichkeit eingebüsst.» Erni war zeitlebens ein Botschafter für sauberes Wasser, auch mit dem 2008 für den SFV geschaffenen Plakat «Wasser ist Leben».

 

Die Fakten sind hieb- und stichfest

Pflanzenschutzmittel, Antibiotika und Gülle verschmutzen das Wasser und vernichten Leben im und an den Gewässern.

Das sind die wichtigsten Fakten:

  • Giftcocktail: Pestizide sind schon in Kleinstmengen für Fische und andere Lebewesen ein grosses Risiko. Besonders gefährlich sind die nicht kontrollierbaren Mischungen verschiedener Substanzen, die im Laufe der Jahre in die gleichen Gewässer gelangen.
  • Toxizität: Pestizide können das Nervensystem der Fische toxisch angreifen und tödlich wirken. Davon betroffen sind alle (!) in belasteten Gewässern lebenden Fischarten.
  • Bäche: Pestizide bedrohen besonders Fische in den kleineren Bächen. Hier sind die Substanzen hoch konzentriert und während langer Zeit vorhanden.
  • Nahrung: Insektizide sollen Nutzpflanzen vor Insekten schützen. Einmal gespritzt gelangen sie in grossen Mengen in Böden und Gewässer und töten auch hier Insektenlarven und Krebstiere. Diese sind für viele Fischarten unersetzlich für die Nahrung.
     

«Wir brauchen jetzt einen Durchbruch»

Fischerinnen und Fischer wissen wovon sie reden. Sie sind keine Leute der Theorie, sondern der Praxis, die sehen was in ihren Gewässern passiert. «Jetzt ist einfach genug, wir dürfen der Vergiftung unserer Böden und Gewässer nicht mehr länger zuschauen», sagt SFV-Zentralpräsident Roberto Zanetti. Und weiter: «Es ist höchste Zeit zum Handeln, wir brauchen jetzt einen Durchbruch.» Dies ermöglichen die Trinkwasserinitiative und Initiative für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide, die am 13. Juni 2021 zur Abstimmung gelangen. «Die beiden Initiativen sind angesichts der Bedeutung überhaupt nicht extrem», betont Roberto Zanetti, «extrem wäre einzig und allein, weiter zuzuschauen, wie unsere Böden und Gewässer vergiftet werden.»

Downloads:

Flyer (PDF)

Plakat (A3)

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