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Trinkwasser- und Pestizidinitiative an der Urne gescheitert

Medienmitteilung SFV 13. Juni 2021: Der Schweizerische Fischerei-Verband SFV ist enttäuscht über das Abstimmungsresultat zur Trinkwasser- und zur Pestizidinitiative: Gesunde Gewässer sind offenbar weniger wichtig als das Bewahren einer vorgetäuschten heilen Heidiland-Landwirtschaft. Immerhin ist angesichts der millionenschweren Nein-Kampagne der Ja-Anteil beachtlich genug, dass die Anliegen der Initiativen nicht mehr unter den Tisch gewischt werden dürfen.

„Wir akzeptieren den demokratischen Volksentscheid, müssen aber leider zur Kenntnis nehmen, dass die Fakten nicht gegen die tendenziösen Behauptungen der Gegner siegen konnten“, sagte am Abstimmungssonntag Roberto Zanetti, Zentralpräsident des Schweizerischen Fischerei-Verbandes. „Verlierer dieser Abstimmung sind die Gewässer, und damit die Gesundheit von Mensch, Tier und Natur.“

Tendenziöse, millionenschwere Polemik

Die Fakten liegen eigentlich klar auf der Hand: Hunderte von Messungen und Stichproben sowie Dutzende von Studien weisen eine übermässige Pestizidbelastung von Gewässern und Böden nach. Die daraus entstehenden Pestizidcocktails in den Bächen sind toxisch und die hohe Nitratbelastung in vielen Seen spricht ebenfalls eine klare Sprache. Die tendenziöse, millionenschwere Angst- und Panikkampagne der Agrarlobby und des Handels haben gegen die Fakten gesiegt“, hält SFV-Zentralpräsident Roberto Zanetti fest.

Verpasste Chance

Der Schweizerische Fischerei-Verband SFV bedauert, dass es den Gegnern gelungen ist, mit einer Angst- und Panikkampagne ein zu idyllisches Bild der Landwirtschaft zu zeichnen. Diese Heidiland-Idylle steht in extremem Kontrast zur Realität der produktions- und effizienzgetriebenen Hochleistungs-Landwirtschaft. 8‘000 Biobauern in der Schweiz beweisen, dass erfolgreich nachhaltig produziert werden kann. “Leider hat der Tunnelblick der Agrarlobby eine Neujustierung der landwirtschaftlichen Produktion in den nächsten Jahren verhindert. Der Fischerei-Verband ist überzeugt, dass es die Landwirtschaft geschafft hätte, sich bis in zehn Jahren anders und nachhaltiger auszurichten“.

Minderheit ernst nehmen

Der beachtlich Ja-Stimmenanteil ist angesichts der gegnerischen Propaganda-Walze ein Achtungserfolg. „Unser Kampf für sauberes und gesundes Wasser kann von der Politik nicht mehr länger unter den Tisch gewischt werden“, sagt Roberto Zanetti. Mit entsprechend hohen Erwartungen schauen wir auf eine wirkungsvolle Umsetzung des parlamentarischen Gegenvorschlags und auf die stärkere Ökologisierung der Landwirtschaft im Rahmen der Agrarpolitik 22+.

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